Spaß für alle: Die Trauung zum Mitmachen

Es ist der Albtraum aller Brautpaare - Gäste, die sich beim Ja-Wort langweilen! Also macht Schluss mit der Ödnis, denn eine Trauung  ist ja schließlich keine Schulstunde... Mit diesen kleinen Tipps und Tricks haltet Ihr Eure Gäste während der Zeremonie wach, fit, angeregt und bestens gelaunt, denn  - Hurra! - sie dürfen sich beteiligen! Und wie das fast von selbst funktioniert, erfahrt Ihr in diesem Artikel.

von Kira Nothelfer

Lasst mich mal raten… Ihr seid in einer Zwickmühle. Ihr wünscht Euch eine schöne, emotionale Trauzeremonie, wollt es aber nicht zu experimentell werden lassen. Im Grunde gefallen Euch die klassischen Ansätze am besten, eine persönliche Note und ein familiärer Rahmen, bei dem Eure Gäste mitwirken, darf es aber trotzdem sein? Nur eins sollte nicht passieren: Dass sich Eure Gäste langweilen!

 

Dann habe ich genau die richtigen Vorschläge für Euch. 

 

Natürlich gehört dazu als erstes eine kreative Traurednerin, die Euch und Eure Gäste niveauvoll zu unterhalten weiß. Bei aller Romantik soll ja bitte niemand einschlafen. Und Eure kreative Traurednerin hat bestimmt noch 2673,4 originellere Vorschläge auf Lager, eh klar. (Die stehen aber nicht im Internet – von irgendwas müssen wir ja leben ;)

 

Davon abgesehen könnt Ihr mit diesen wenigen „Handgriffen“, die nicht viel Vorbereitung erfordern, eine wunderschöne und persönliche Zeremonie feiern, bei der sich alle Gäste abgeholt und miteinbezogen fühlen.

Die meisten dieser Tipps kosten nichts (oder nur sehr wenig) und lassen sich ganz leicht umsetzen. Von einfachen, kleinen Tricks bis hin zur vollen Gästeanimation, ist für jeden Geschmack etwas dabei. 

1. Seht die Trauung aus der Sicht Eurer Gäste

Eure Hochzeit wird das Ereignis des Jahrhunderts. Mindestens. Und die Zeremonie erst! Ein Feuerwerk der Emotionen. Ihr könnt es Euch genau vorstellen, wie Ihr nach vorne schreitet, sooo romantisch… und wie Euer Redner dann die Geschichte erzählt, als Ihr damals dieses und jenes erlebt habt und der Mutti gleich wieder die Tränen kommen! Da könnte man stundenlang zuhören? 

Nein, könnte man NICHT.

Nehmt es bitte nicht persönlich. 

 

Wir alle kennen das: Jeder von uns war schon mal auf einer Hochzeit, bei der einem trotz aller rhetorischen Bemühungen und verzückten Geschichten der Hintern einschlief und man immer wieder verstohlen auf die Uhr sah, hoffend, dass es bald vorbei sein möge. Anekdoten und Liebesschwüre schön und gut, aber wenn Reden zu Predigten ausufern, ohne durch spannende Highlights unterbrochen zu werden, zieht sich auch die schönste Geschichte wie Kaugummi. 

 

Wenn die Gedanken erst mal abschweifen, ist es schwierig, die Gäste wieder abzuholen und sie mental auf die Trauung zu fokussieren. Leider haben die Menschen heutzutage nur eine sehr begrenzte Aufmerksamkeitsspanne: Konditioniert durch Radio, Fernsehen und Youtube muss nach 3:30 Minuten spätestens ein neuer Hit folgen, sonst schalten die meisten ab. (Redaktionelle Fernsehbeiträge wechseln sogar alle 10 Sekunden das Bild, das ist die Erinnerungszeit einer Fruchtfliege. #funfact)

 

Natürlich ist eine Trauung nicht in erster Linie als Entertainment gedacht, aber es gibt keinen Grund, warum es für Eure Gäste nicht unterhaltsam sein sollte. Je mehr Ihr Eure Gäste also in die Zeremonie miteinbezieht, umso stärker richtet sich ihre Aufmerksamkeit auch auf Euch und das Geschehen. 

 

2. Ändert die Sitzordnung

Meine liebste „kleine Änderung mit großer Wirkung“ betrifft die Sitzordnung. Ihr habt Euch eine Freie Trauung gewünscht, um sie ganz nach Euren Vorstellungen zu gestalten. Das bedeutet auch, dass Ihr die Konventionen durchbrechen und Eure Lieben ein klitzekleines bißchen aus ihrer Komfortzone holen dürft. Warum also solltet Ihr wie in der Kirche sitzen, wenn Ihr gar nicht kirchlich heiratet? 

 

Ich empfehle meinen Brautpaaren fast immer, sich mit den Gesichtern Ihren Gästen zuzuwenden, anstatt ihnen wie in der Kirche den Rücken zuzudrehen. Auf diese Weise können Eure Gäste miterleben, welche Emotionen sich auf Euren Gesichtern spiegeln, wie Ihr auf einzelne Teile der Zeremonie reagiert und wann Ihr besonders berührt seid. Indem sie mit Euch Blickkontakt halten, entsteht eine direkte Kommunikation zwischen ihnen und Euch.

 

Auch die Art, wie die Gäste sitzen oder stehen, kann für die Zeremonie Wunder bewirken.  Zum Beispiel sind kreisförmig oder halbkreisförmig angeordnete Sitzmöglichkeiten gleich viel wärmer und intimer als strenge Bankreihen und können für mehr Nähe und eine bessere Kommunikation der Gäste untereinander sorgen. Verschiedene Sitzmöbel wie Sofas, dicke Kissen oder Strohballen sind viel bequemer als harte Stühle und verändern die Atmosphäre radikal. Probiert es aus!

3. Gute Wünsche von Euren Lieben

Viele Brautpaare finden es besonders liebevoll, wenn enge Familienangehörige oder ihre Trauzeugen an der Trauung mitwirken. Gute Wünsche bieten eine sehr einfache aber besonders schöne und emotionale Möglichkeit, Eure Gäste vom Zuschauer- in den Teilnehmermodus zu führen. 

Sofern die Teilnehmerzahl überschaubar ist, können Eure Angehörigen vortreten und ihre Wünsche, Erinnerungen oder auch z.B. Zitate, die ihnen etwas bedeuten, vortragen und so direkt mit Euch teilen. 

Wenn Ihr auf diese Art eine größere Traugesellschaft miteinbeziehen wollt ist es besser, die Wünsche auf Karten oder hübsche Zettelchen schreiben zu lassen und erst nach der Hochzeit in aller Ruhe zu lesen. Kurze vorgedruckte Lückentexte erleichtern es Euren Gästen, „spontan“ mitzuwirken, ohne allzu lange grübeln zu müssen. 

Wem das zu viel wird, kann auch individuelle Gegenstände, die zu Eurer Paargeschichte und Trauung passen, wie z.B. Korken, Blumen, Steine, Muscheln usw. austeilen, die Eure Gäste als symbolischen Gruß gemeinsam sammeln, in eine Schatulle legen, verbrennen, aufkleben oder oder oder. 

 

4. Singt alle zusammen

Was für religiöse Menschen völlig normal ist, entdecken die Atheisten erst mühsam: Das Singen in der Gruppe. Während es bei der jüngeren Generation oft noch etwas Überredungskunst bedarf, sind die älteren Gäste meistens Feuer und Flamme. Zu Recht, denn: 

Singen macht viel Spaß! Natürlich am liebsten in einer Karaoke Bar bei Eurer JGA-Party. Aber auch während einer Hochzeitszeremonie kann gemeinsames Singen eine identitätsstiftende Wirkung auf die ganze Gruppe entfalten. 

Damit auch alle Freude daran haben, an diesem Programmpunkt mitzuwirken, solltet Ihr ein paar Kleinigkeiten beachten. Natürlich geht es darum, ein Lied zu finden, das Euch als Paar etwas bedeutet. Aber bitte wählt im Sinne Eurer Gäste ein „einfaches“ Lied mit eingängiger Melodie und nicht zu großem Tonumfang aus. Damit ermöglicht Ihr Euren Gästen, sich ohne größere Vorbereitungen beteiligen zu können. 

 

Sehr viel besser als unangekündigt funktioniert das gemeinsame Singen übrigens, wenn Ihr Eure Gäste vorab schon darauf einstimmt. Dies kann der Trauzeuge mit einer Emailankündigung übernehmen oder aber ein Hinweis in Eurem Trauprogramm sein, denn natürlich solltet Ihr unbedingt Text und Noten verteilen (lassen). 

 

Dabei macht es Sinn, einen „Vorsänger“ auszuwählen, der die Gruppe en bißchen anheizt und durch sein Vorbild ermutigt. Solltet Ihr keine professionelle Livemusik während Eurer Trauung wünschen, übergebt dieses Amt an einen extrovertierten Gast, der keine Hemmungen hat, seine innere Beyoncé herauszulassen und die anderen Teilnehmer anzustecken.

 

5. Macht eine Lesung mit der Gruppe

Falls die Musikalität in Eurer Gästeschar nicht so weit verbreitet ist, bietet sich vielleicht eine Gruppenlesung an? 

Warum sollte man nur ein oder zwei Personen unter Druck setzen, etwas vorzutragen, wenn Ihr alle Gäste gemeinsam dazu bringen könnt! Falls es ein (kurzes) Gedicht, Textfragment oder ähnliches gibt, das Euch besonders gut gefällt, könnt Ihr es während Eurer Zeremonie gemeinsam lesen lassen. 

Entweder alle unisono oder – noch etwas dynamischer -  als Dialog. Hierbei wird eine Zeile bzw. ein Absatz durch Euch oder Euren Redner gelesen und Eure Gäste „antworten“ mit der nächsten. Eine Methode, die der katholischen Liturgie entlehnt ist, in der sie bereits seit Jahrhunderten gut funktioniert. 

 

Für kleine Traugesellschaften kann man auch einen Text so vorbereiten, dass er entweder mit verteilten Rollen vorgetragen wird oder jeder nacheinander einen Satz vorliest. Mit bis zu 20 Teilnehmern klappt das sehr gut, bei größeren Gruppen wird es unübersichtlich und unnötig lang. 

 

Achtet beim Aussuchen und Erstellen der Texte darauf, dass sie nicht zu lang sind, nicht zu viele Fremdworte enthalten (es möchte niemand zum Lacher werden, weil er etwas nicht aussprechen kann) und in einer Schriftart gedruckt werden, die gut lesbar ist. 

 

6. Gemeinschaftsaktionen und Spiele

Bitte was?! Spiele während der Zeremonie? Na klar. Kleine Spiele mit der ganzen Gruppe eignen sich bestens, damit Eure Gäste aufmerksam und gut gelaunt bleiben. Diese sollten natürlich nicht zu kompliziert, ausgefallen oder albern sein.

 

Als Aufwärmer eignet sich Folgendes: Ihr könnt Eure Gäste in einer spielerischen „Umfrage“ miteinbinden. Es sollen alle aufstehen die  z.B. schon einmal im Schnee geküsst haben, einen Liebesbrief geschrieben haben, den Valentinstag feiern, nachher mit dem Brautpaar tanzen wollen. Wenn alle stehen, kann die Zeremonie beginnen.

 

Sehr witzig sind versteckte Spiele, von denen das Brautpaar nicht alle Details erfährt. Vor Beginn der Trauung werden die Gäste darüber informiert, an einer bestimmten Stelle etwas im Chor zu rufen, Lärm oder eine bestimmte Geste zu machen. Ein spontaner „Mini-Flashmob“ sorgt immer für Erheiterung und alle Gäste müssen aufmerksam bleiben, um ihren Einsatz nicht zu verpassen. 

 

Auch das „Ringewärmen“ ist ein sehr liebevolles Ritual, das Eure Gäste in die Zeremonie integriert. Hierbei wird ein Band durch die Reihen gegeben, auf welchem die Ringe aufgefädelt und von Hand zu Hand geschoben werden, bis sie das Brautpaar erreichen. 

 

Ganz besonderes Augenmerk dürft Ihr übrigens auf das Finale Eurer Trauung legen: Wie wäre es mit einem Spalier, durch das Ihr auf Eurem ersten Gang ins Eheleben schreitet? Eure Gäste können dabei klatschen, grooven, Blumen in die Höhe halten, mit Fähnchen winken oder Seifenblasen machen - ganz nach Stil und Gegebenheiten Eurer Trauung.  


Ihr möchtet Euch frei trauen lassen?

Traurednerin Kira Nothelfer

Wenn Euch gefällt, wie ich schreibe, müsst Ihr mich erst mal reden hören! ;) 

Gerne gestalte ich Eure freie Trauung: witzig, persönlich, originell, deutschlandweit. Schreibt mich an und wir vereinbaren ein Kennenlernen - die wichtigen Fragen kennt Ihr ja jetzt... Ich freue mich auf Eure Nachricht!

Traurednerin Kira Nothelfer avala Hochzeiten

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